Abschied in Farbe: Valparaíso
Monique
11/23/2025


Da unser Flug von Punta Arenas um sieben Stunden vorverlegt wurde, klingelte der Wecker bereits um 00:40 Uhr. Um 6:50 Uhr landen wir in Santiago de Chile. Nach einem kurzen und teuren Flughafenfrühstück geht es weiter zum Busbahnhof. Ohne Umwege steigen wir in den nächsten Bus nach Valparaíso, unserer letzten Station in Chile.
Die Hafenstadt am Pazifik schmiegt sich zwischen unzählige Hügel und ist bekannt für ihre steilen Hänge, krummen Treppen und farbenfrohen Straßen. Für unseren Abschied haben wir uns etwas gegönnt: ein schönes Hotel mit Blick über Stadt und Hafen. Als wir Valparaíso erreichen und unsere Rucksäcke ablegen, kommt die Sonne raus. Endlich „richtige“ Frühlingstemperaturen, nach Wochen voller Wind, Regen und Patagonien-Wetter.
Wir lassen uns durch die Stadt treiben, vorbei an bunten Fassaden, die sich ihren Weg die Hügel hinaufkämpfen. Es fühlt sich an, als sei jede Wand eine Leinwand. Die steilen Treppen hingegen sind eher ein Training für die Oberschenkel. Umso mehr genießen wir die Fahrt mit der alten Standseilbahnen aus dem Jahr 1910.
Zwischendurch fällt uns auf: Die Menschen hier scheinen viel Freiheit in der Gestaltung ihrer Häuser zu haben. Neben frisch renovierten Kunstwerken stehen bröckelnde und zerstörte Fassaden, neben filigranen Balkonen bunte Graffitis. Alles mischt sich: alt und neu, hübsch und hässlich, hell und dunkel. Und genau das macht den Charme dieser Stadt aus.
Nach dem Einchecken nutzen wir unseren Balkon, um in der Sonne die Füße hochzulegen. Am Abend finden wir ein kleines Restaurant, das sich eher wie ein gemütliches Wohnzimmer anfühlt. Mit Blick auf die Hafenbucht genießen wir frisch gefangenen Fisch und natürlich einen Pisco Sour. Später sitzen wir noch auf der Dachterrasse unseres Hotels. Mit einem Glas chilenischem Weißwein wird uns bewusst, wie weit wir bereits gereist sind: 32.300 Kilometer seit unserem Abflug in Düsseldorf.
Der letzte volle Tag in Südamerika beginnt. Ein merkwürdiges, leises Gefühl macht sich beim Frühstück auf der Dachterrasse breit. Fast vier Monate auf diesem Kontinent und nun neigt sich diese unglaubliche Zeit dem Ende.
Wir bummeln durch die kleinen, verwinkelten Gassen des Barrio Concepción, vorbei an Galerien, Cafés und Mauern voller Straßenkunst. Es ist ein Viertel, das zu Weilen auch die politische Situation im Land festhält. Die Promenade am Hafen hingegen existiert für Menschen nicht. Der Uferbereich ist für die Hafenlogistik gesperrt. Keine hübsche Gegend, aber gehört dazu.
Und weil es am Vorabend so gut geschmeckt hat, gehen wir wieder in dasselbe Restaurant. Diesmal probieren wir Piures (wirbellose Meerestiere), eine chilenische Delikatesse mit sehr eigenem Geschmack.
















Südamerika hat uns mit seinen freundlichen Menschen und beeindruckenden Natur berührt. Ein Kontinent, mit dem wir uns angefreundet haben und zu dem wir eines Tages ganz sicher zurückkehren werden. Wir spüren den Abschied. Wir reflektieren, was wir erlebt haben, lassen die vergangenen Monate Revue passieren und fassen all die Emotionen in unserem Video zusammen. Valparaíso ist ein würdiger Abschluss – dieses bunte, chaotische, lebendige Durcheinander spiegelt genau das wider, was wir in Südamerika kennengelernt haben. Und nun… viel Freude mit unserem Video.

